Empfehlung für eine Fahrradroute: Von Bern an den Bodensee
Bist du schon mal mit dem Tourenfahrrad von Bern durch die Innerschweiz an den Bodensee gefahren? Dieser Blogartikel ist ein persönlicher Reisebericht von mir, Alexander Frey, und zugleich auch eine erste Empfehlung für eine Fahrradroute mit Pedalmondo in der Schweiz. Unsere Fahrräder stehen bereit, bist du es auch?
Bern nach Märstetten: 334km und ca. 3’600 Höhenmeter
Meine Freundin Katja und ich haben diese Route vor einigen Jahren absolviert, damals als Einsteiger im Tourenfahrradbereich, aber doch ziemlich trainiert durch unsere sonstigen polysportiven Aktivitäten. Wir haben uns dafür 5 Tage Zeit genommen, und sind so im Schnitt ca. 66km pro Tag gefahren. Es war April, und ja, das Wetter macht was es will. Es war gerade am Anfang ziemlich kalt, doch hat sich das Wetter im Verlauf der Tour verbessert. Meines Erachtens eine wunderschöne und abwechslungsreiche Fahrradtour die viele Aspekte der Schweiz miteinander verbindet. Im Folgenden erzähle ich dir mehr über unsere einzelnen Etappen, für dich vielleicht als Inspiration solltest du dich für diese Route entscheiden.
Etappe #1: Bern nach Huttwil, 66km und ca. 610 Höhenmeter
Die Etappe von Bern nach Huttwil ist ein Teil der Route 94 vom Veloland Schweiz, der sogenannten «L’Areuse – Emme – Sihl», mehr dazu findest du bei SchweizMobil. Früh morgens haben wir uns auf den Weg gemacht und sind Richtung Rubigen losgefahren. Anfangs war es schon etwas gewöhnungsbedürftig mit allen diesen Taschen und dem doch ziemlich schweren Fahrrad. In Mirchel bei Konolfingen haben wir dann bei meiner Schwester auf dem Bauernhof kurz einen ersten Stopp eingelegt, von wo aus uns auch mein Vater mit dem Fahrrad begleitet hat. Die Bise wehte uns fortan ziemlich heftig entgegen, es war ein Kampf bis Sumiswald und wir waren alle froh, dass wir uns mit Windschattenfahren etwas abwechseln konnten. In Huttwil angekommen haben wir die Nacht in einem sehr heimeligen und gemütlichen Bed & Breakfast verbracht.
Etappe #2: Huttwil nach Zug – 73km und ca. 500 Höhenmeter
Ganz ehrlich, die ersten paar Meter waren schon etwas hart und wir mussten uns wieder an den Rhythmus und insbesondere an das lange Sitzen auf dem Sattel gewöhnen. Bald beim idyllischen Sempachersee im Kanton Luzern angekommen, waren die Strapazen vom Vortag bereits lange vergessen.
Via Hochdorf und Sins erreichten wir dann im Verlauf des Nachmittags die Stadt Zug. Die wunderschöne Seepromenade dort lädt zum Spazieren und Geniessen ein. Übernachtet haben wir in einer gemütlichen und ziemlich zentral gelegenen Jugendherberge.
Etappe #3: Zug nach Jona – 65km und ca. 1200 Höhenmeter
Der dritte Tag unseres Abenteuers war meines Erachtens der Spannendste, rein landschaftlich gesehen wie aber auch sportlich und mental. Von Zug ging es weiter über die Seen Route in Richtung Einsiedeln. Der Aufstieg am frühen Morgen entlang der Lorze im sogenannten «Lorzentobel» war spektakulär und zugleich märchenhaft. Bis heute kann ich es mir nicht wirklich erklären, wie ich es dann in Unterägeri geschafft habe mich zu verfahren. Anstelle der Route 9 entlang des Ägerisees sind wir abgebogen auf die Route 99. Was folgte war grundsätzlich mal ein Umweg wie aber auch ein steiler Anstieg auf den Gubel auf 983 m ü. M. Unsere Stimmung war phasenweise im Keller, doch ganz oben wieder ziemlich okay. Belohnt wurden wir mit einer super Aussicht auf den Ägerisee. In Einsiedeln angekommen haben wir uns die barocke Klosteranlage aus dem 18. Jahrhundert angeschaut, uns dann aber auch schnell wieder auf den Sattel gesetzt, denn es war schon mitten am Nachmittag und ziemlich kalt, und wir waren noch lange nicht am Ziel. Entlang dem Nordufer des Sihlsees fuhren wir Richtung Zürichsee, doch eine letzte Prüfung stand noch vor uns. Der Etzelpass auf 950 m ü. M. mit einer durchschnittlichen Steigung von 12% war eine kurze, aber heftige Erfahrung. Katja meinte nur: «Versprich mir das ist der letzte Berg heute…» So war es dann auch, und nur noch runter gings über den Zürichsee nach Bollingen in der Nähe von Jona, wo wir es uns dann in der «Bed & Breakfast Oasee» direkt am See gemütlich gemacht haben. Die bestellte Pizza an diesem Abend hatten wir uns mehr als verdient.
Etappe #4: Jona nach Wil – 60km und ca. 900 Höhenmeter
Nach einem super Frühstück mit Aussicht auf den Zürchersee ging unsere Reise im Kanton St. Gallen weiter. Für Katja wie auch mich war diese Region bisher sehr unbekannt und wir waren sehr gespannt was uns landschaftlich erwarten würde. Der Anfang war eine Kombination der Routen 53, 86 und 99 und führte durchs Goldingertal über den Rickenpass nach Wattwil, eine Ortschaft im Toggenburg. Entlang der Thur, einem Zufluss des Rheins, präsentierte sich uns eine wunderbare Fluss- und Uferlandschaft, bis wir schliesslich am späten Nachmittag unser Etappenziel Wil erreichten.
Etappe #5: Wil nach Märstetten – 70km und ca. 400 Höhenmeter
Mittlerweile haben wir den Tritt und den Rhythmus so richtig gefunden. Bis zu diesem Zeitpunkt hat uns das Tourenradfahren jeden Tag mehr Spass bereitet. Das abenteuerliche Gefühl durch die Schweiz zu reisen, neue Orte und Landschaften zu entdecken, das Freiheitsgefühl selbst zu bestimmen wo wir eigentlich durchfahren möchten und all dies noch gemeinsam als Paar zu teilen war einzigartig. So waren wir auch etwas traurig als wir die letzte Etappe unserer ersten gemeinsamen Fahrradtour in Angriff nahmen. Die letzte Route war rein sportlich gesehen nicht anstrengend, da grösstenteils Abstiege und flach. Von Wil ging es nach Romanshorn, von dort entlang dem Bodensee nach Kreuzlingen. Das Wetter war prächtig und warm, wir haben einige Stopps am Ufer eingelegt, um etwas die Aussicht zu geniessen.
Eine interessante Erkenntnis dieser Route war auch, wie schnell du mit dem Fahrrad vorwärts kommst, wenn nicht viele Höhenmeter zu absolvieren sind. Normalerweise sind wir unsere vorherigen Tagesetappen mit ca. 15 km/h gefahren. An diesem letzten Tag war unser Schnitt bei ca. 20 km/h, wodurch wir sehr schnell voran kamen und wir unsere Zieldestination Märstetten, bereits nach wenigen Stunden erreichten. Im nahe gelegenen Wellnesshotel Golf Panorama in Lipperswil haben wir dann unsere erste gemeinsame Fahrradtour beendet und waren sichtlich stolz. Wir haben uns zwei Tage etwas Erholung und leckeres Essen gegönnt und waren von diesem Tag an begeistert vom Tourenradfahren, es sollte nicht die letzte Tour gewesen sein…
Tourenprofil
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